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31. Mai 2023 Martin Rossol News, Werkstätten & Integra

Werkstatträte demonstrieren für besseren Lohn

Zu einem Aktionstag auf dem Reichstagsgelände in Berlin hatte die Vereinigung Werkstatträte Deutschland aufgerufen. Etwa 2000 Teilnehmer kamen der Aufforderung nach - unter ihnen Beschäftigte der Lebenshilfe Werkstätten Forchheim. Ihre Forderung an die Politik: "Gutes Geld für gute Leistung!".


Bewegend und realitätsnah beschrieben die Teilnehmer die Lebenssituationen, die sich in inflationären Zeiten mit Grundsicherungsleistungen oder Erwerbsminderungsrente ergeben. Auf besonderes Unverständnis stieß der Sachverhalt, das der karge Werkstattlohn auch noch auf die Leistungen der Grundsicherung angerechnet wird.

"Die Werkstätten kommen ihrem gesetzlichen Auftrag nach, sie zahlen die erwirtschafteten Einnahmen an die Beschäftigten aus", erläuterte eine Teilnehmerin. "Deshalb richten sich unsere Forderungen auch an die Politik, nicht an die Werkstätten." Ihre Meinung unterstrich sie mit einem Plakat mit der Aufschrift "Werkstatt ja, wenig Geld nein".

Die Kampagnen gegen die Werkstätten kommen von unseren Gegnern. Sie wollen unter dem Deckmantel der Inklusion den Sozialstaat abschaffen.

Werkstatträtin
und Teilnehmerin der Demonstration

Auf die jüngsten Medienkampagnen angesprochen antwortete die Demonstrantin: "Werkstatt ist keine Sklavenarbeit, wir arbeiten gerne in der Werkstatt. Sie ist unser zweites Zuhause. Die Kampagnen gegen die Werkstatt kommen von unseren Gegnern, die unter dem Deckmantel der Inklusion den Sozialstaat abschaffen wollen."

Auch eine Gruppe der Lebenshilfe Werkstätten Forchheim beteiligte sich an der Demonstration. Unter ihnen waren Werkstatträte, die Frauenbeauftragte und weitere Werkstattbeschäftigte. Einige Bundespolitiker interessierten sich für die Anliegen der Demonstranten, es waren Abgeordnete der Partei Die Linke und der SPD. Der Werkstattlohn beträgt im bundesweiten Durchschnitt etwa 220 Euro.



"Gute Leistung! Gutes Geld!" skandierten die Demo-Teilnehmer auf dem Gelände des Reichstages in Berlin. Unter ihnen war auch eine Gruppe der Lebenshilfe Werkstätten Forchheim. (Foto: privat)